Zivilcourage ist mutiges Verhalten ohne Rücksicht auf eigene Nachteile.

Unser gesellschaftliches Zusammenleben beruht unter anderem auf dem Vertrauen zur gegenseitigen Rücksichtnahme und der Bereitschaft zur Hilfeleistung.

Wegsehen oder weglaufen gilt nicht, denn jeder kann helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Oft reicht schon eine klare Ansprache oder die aktive Einbeziehung von Umstehenden als erfolgreiches Beispiel von Zivilcourage im Alltag.

Zivilcourage fängt schon vor der Auseinandersetzung an. Das heißt, wenn Du für einen Außenseiter in einer Gruppe Partei ergreifst, auch wenn Du von den anderen ausgelacht wirst. Oder Du deutlich Deine Meinung sagst, wenn zum Beispiel über Ausländer oder kranke Menschen schlecht geredet wird. Situationen gibt es viele, in denen Gefahrenpotential steckt – ob im Alltag, in den eigenen vier Wänden, im Büro, in den sozialen Medien oder beim Einkaufen.

Zivilcourage - Frau wählt den Notruf als ein Mann angegriffen wird

Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes polizei-beratung.de

Die 6 Regeln der Zivilcourage

Mischen Sie sich ein, wenn Ihnen eine Situation merkwürdig vorkommt.
Sprechen Sie das Opfer an: „Kann ich Ihnen helfen – kommen Sie zu mir“
Manchmal reicht es schon, wenn Sie laut sprichen oder sichtbar zum Mobiltelefon greifen, um den Täter Einhalt zu bieten und andere auf die Situation aufmerksam zu machen.

Erwecken Sie beim Eingreifen nicht den Eindruck, dass es sich für Außenstehende um einen Streit unter Bekannten handelt, wo man nicht einschreiten muss, also z.B. kein DUZEN des Täters

Aber: Seien Sie vorsichtig und spielen nicht den Helden und achten Sie auf räumliche Distanz zum Täter

Wählen Sie den Notruf 110, denn je schneller die Polizei informiert wird, desto besser können die Täter ermittelt werden. Haben Sie kein Mobiltelefon, sprechen Sie einen anderen Passanten direkt an, die 110 zu wählen!
Schildern Sie der Polizei den Vorfall und sagen wo Sie sich gerade befinden und bleiben so lange in der Leitung, wie es die Polizei für notwendig erachtet.

Auch die NORA-App hilft im Notfall

https://www.nora-notruf.de/de-as

Für Gehörlose, ertaubten und stark hörgeschädigten Menschen:
Sie finden die myMMXtc App unter dem Namen Tess – Relay-Dienste für iOS und Android in den entsprechenden Stores Ihres Smartphones/Tablets.

Ein Mensch wird in der Öffentlichkeit belästigt, bedroht oder gar geschlagen. Viele habe es gesehen, doch viele schreiten nicht ein, weil sie sich unsicher fühlen, alleine etwas zu unternehmen.

Reagieren SIE  – und machen andere gezielt auf die Situation aufmerksam, indem Sie Personen direkt ansprechen.
Einfachste Lösung: „Sie in der roten Jacke, helfen Sie mir!“  „Sie mit dem gelben Hemd, rufen Sie die Polizei!“

Einer solchen direkten Ansprache kann sich niemand entziehen:
Und wenn es „nur“ die Wahl der 110 ist oder die NORA-App betätigt.

Denn auch die NORA-App hilft im Notfall
https://www.nora-notruf.de/de-as

Beobachten Sie die Situation aufmerksam, um sich Besonderheiten des Täters (Bekleidung, Frisur, Tattoo, Aussprache) und in welche Richtung der Täter entkommen ist zu merken.
Dabei ist die Polizei auf Deine Unterstützung angewiesen: Melden Sie der Polizei deshalb alles, was Sie gesehen haben!

Erste Hilfe kann Leben retten.

Kümmern Sie sich unverzüglich um verletzte Personen und alarmieren Sie den Rettungsdienst.
Helfen kann jeder – auch wenn Sie sich das im ersten Moment nicht zutrauen.
Überlegen Sie, wie die stabile Seitenlage funktioniert.

TIPP:
Holen Sie sich z.B. beim DRK-Rems-Murr die Erste Hilfe-Karte für den Geldbeutel
Informiere Sie sich, wo in der Ihrer Umgebung ein Defi deponiert ist und speichern sich z.B. die Seite zu den Erste-Hilfe-Anweisungen vom DRK auf Ihrem Mobiltelefon ab:

https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/

Für Gehörlose, ertaubten und stark hörgeschädigten Menschen:
Sie finden die myMMXtc App unter dem Namen Tess – Relay-Dienste für iOS und Android in den entsprechenden Stores Ihres Smartphones/Tablets.

Die Polizei ist auf Ihre Hilfe angewiesen.
Willen Sie, dass ein Täter ungestraft davonkommt, weil Sie sich nicht als Zeuge gemeldet haben?

Auch Sie könnten einmal in eine Situation kommen, in der Sie froh sind, die Unterstützung von Zeugen und Helfern zu haben.
Deshalb stelle Sie sich als Zeuge zur Verfügung und helfen damit auch den Opfern!

Nicht nur auf der Straße, sondern auch in der digitalen Welt!
Gerade im Internet und in den sozialen Medien überschreiten mittlerweile viele die Grenzen der freien Meinungsäußerung oder nutzen die digitale Welt, um mit Hetzparolen und falschen Behauptungen andere Menschen zu diffamieren und zu Opfern zu machen.

Ohnmacht

Der Film gegen das Wegschauen, gedreht in Fellbach.

In drei verschiedenen Situationen agieren Schüler als Laiendarsteller sowie Schauspieler in der Opferrolle, um die Reaktionen von zufällig vorbeilaufenden Personen bei den folgende Straftaten in Bezug auf ihre Zivilcourage zu testen:

  • Gefährliche Körperverletzung
  • Belästigung
  • Sachbeschädigung

Weitere Informationen zum Film (pdf)

Weitergehende Hilfestellungen und Informationen

Die Initiative Sicherer Landkreis Rems-Murr e.V. ehrt jährlich Bürgerinnen und Bürger aus dem Rems-Murr-Kreis für Ihre Zivilcourage im Alltag.

Auch Sie können Personen für die Ehrung vorschlagen, senden Sie uns gerne Ihre Vorschläge per E-Mail.

Außerdem bieten wir auch Zivilcourage-Trainings an!

Ehrung Zivilcourage

Ehrung Zivilcourage

Wurden Sie als Helfer Opfer einer Straftat?

Weißer Ring Rems-Murr-Kreis

Umfassende Hilfe für Menschen, die von Straftaten betroffen sind: Darum geht es uns. Deshalb unterstützen wir Betroffene ganz praktisch, setzen uns politisch für die Belange der Opfer ein und engagieren uns für die Kriminalprävention.

Link zum Weissen Ring